Hitzeschlacht beim Mitteldeutschlandcup Dresden 2011

Auf „unser“ Rennen am Trümmerberg im Ostragehege freute ich mich schon lange vorher. Besonders das Bild zu sehen, wenn der Berg bevölkert ist und sich mehrere Fahrer den Hang hochquälen. Das Rennfeeling auf so einer kleinen Anlage ist einfach besonders. Den Kurs bekamen wir gut mit Absätzen, Sprüngen, Anliegern und einem Steingarten präpariert. Auch das Wetter war hervorragend. Vielleicht schon ein bisschen zu heiß. Doch die Vorzeichen für mein eigenes Rennen waren nicht sehr gut: ich hatte noch Muskelkater vom Streckenaufbau die Tage vorher, das Wetter war mit über 30°C und keinem Schatten auf der Strecke zu heiß für mich und der sehr schwere Kurs mit den sehr steilen Anstiegen lagen mir grundsätzlich eher weniger. Aber ich wollte es mir trotzdem antun und mal schauen, wie man im Rennen bei zahllosen Runden so um den Kurs kommt.
Sonntag, 04.09.2011, 14:00Uhr, 32°C: Start der Elite Herren in die Startloop. Ich konnte mich gut vorn halten und das Tempo war gediegen. In einer Unebenheit spürte ich wie sich meine Sattelnase ein wenig nach unten bewegte. Ich war mir aber nicht ganz sicher. Wieder auf der Zielgeraden angekommen setzte ich einen kurzen Sprint an um vom Zielbogen bis zur Treppenauffahrt das Feld anzuführen. Ich glaube es war eine Überraschung für alle und ich hoffe ich habe niemanden behindert. Nach der Treppe ging ich brav zur Seite und ließ alle Favoriten vorbei. Die erste Runde war bereits sehr hart und ich versuchte eher Tempo rauszunehmen um über die Distanz von 90 Minuten mit einer gleichmäßigen Rundenzeit zu kommen. Da begann natürlich die Reise im Feld nach hinten. Das war aber kein Problem, da sicherlich einige sich überpacen würden und hintenraus eingehen könnten. In der zweiten Runde passierte es dann: an einem kleinen Schräghang nach der Schotterabfahrt rutschte ich mit dem Hinterrad weg, verlor mein Rad und der Sattel bekam von der Hangkante einen schönen Kick. Dabei löste sich der Sattel aus der Klemmung. Das hintere Klemmjoch war extrem verbogen und konnte den Sattel nicht mehr halten. Den nächsten Anstieg lief ich hoch und versuchte Werkzeug zu organisieren, was nach einiger Zeit auch gelang. Den Sattel notdürftig in einer sehr geneigten Position wieder festgeschraubt konnte es weiter gehen. Während dieser Laufeinlage und Reparatur verlor ich 5:30 Minuten und die Spitze kam schon wieder vorbei. Ich hatte also auf alle fast eine Runde verloren. Super! Dennoch setzte ich das Rennen fort. Zu Beginn meines zweiten Rennstarts hatte ich noch zu kämpfen wieder einen Rhythmus zwischen den Anstiegen und Abfahrten zu finden. Nach zwei Runden ging auch das einigermaßen und ich hoffte nur noch, dass die Zeit bitte schnell vorübergehen sollte. In der sengenden Hitze war es sehr hart sich Kühlung zu verschaffen. Mein Vereinskollege Thomas versorgte mich aber zuverlässig mit Wasserduschen, was sehr angenehm war. Die restliche Verpflegung mit Getränken und Gels war auch bestens organisiert und ich konnte ohne Kreislaufprobleme das Rennen zu Ende fahren.
Letztlich war es ein riesiger Spaß vor heimischen Publikum und Kulisse zu fahren! Ohne meinen Sturz wären wahrscheinlich noch 2,3 Plätze nach vorne drin gewesen und bei 5°C weniger Außentemperatur wäre das Rennen für Fahrer und Zuschauer sicherlich angenehmer geworden. Dennoch bin ich froh, das alles auch rund um das Rennen gut gelaufen ist und es überwiegend positives Feedback zu unserem Konzept CrossCountry in der Stadt gab.

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